
Je qualifizierter Mitarbeiter*innen sind, umso selbstbewusster treten sie in der Regel auch auf. Und sie können es sich leisten, weil Unternehmen auf ihre Expertise und Qualifikation angewiesen sind. Also hinterfragen sie auch häufiger Entscheidungen ihrer Vorgesetzten und äußern sich kritisch. Sie machen eigene Vorschläge, wünschen sich Diskussionen und plausible Erklärungen und möchten eigeninitiativ und eigenverantwortlich arbeiten und in Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Selbstbewusste High Potentials haben oft besonders hohe Erwartungen an ihre Vorgesetzten, warum es ihnen oft schwer fällt, sie zu führen. Ein Grund dafür beruht sicherlich darauf, dass Führungskräfte oft keinen fachlichen Wissens- und Erfahrungsvorsprung mehr haben gegenüber hochqualifizierten Spezialisten. Hinzu kommt, dass jeder Mensch anders "tickt", individuelle Interessen und andere Werte hat. Was heißt das für Führungskräfte? Kommunizieren, kommunizieren... und zwar regelmäßig und authentisch. Das gilt auch für das Arbeitsklima so wichtige Wertschätzung für Leistungen, Ideen, Zusammenarbeit. Bleibt die Anerkennung aus, sinkt die Arbeitsmotivation und im schlechtesten Fall wechseln die Mitarbeiter*innen das Unternehmen. Das heißt aber nicht, dass eine gute Führungskraft nicht auch ein "negatives" Feedback geben sollte, wenn es angemessen ist und mit den richtigen Worten und im richtigen Ton erfolgt. In Situationen, in denen eine Führungskraft selbst unter Druck und Anspannung steht, sollte es nicht passieren, dass "automatisch" alte Muster zum Tragen kommen und Vorgesetzte vom partnerschaftlich-kooperativen Führungsstil in einen autoritäres Verhalten zurückfallen.
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