Ordnung ist eine Sache des Persönlichkeitstyps. Der Grad der Ordnungsliebe sagt noch lange nichts über die Qualität der Arbeit aus. Anhand eines Schreibtisches lassen sich keine Rückschlüsse auf das Arbeitspensum erschließen - auch wenn die meisten Schreibtische von Topmanagern auffallend groß, sauber und leer sind.
Es gibt Menschen, die können nur auf einem blitzblanken Schreibtisch arbeiten und werden nervös, wenn sich auf dem Schreibtisch Papiere stapeln oder zu viele Bildschirme gleichzeitig geöffnet sind. Andere hingegen fahren erst bei einem vollem Schreibtisch (und mehreren Projekten gleichzeitig) zu schöpferischen Höchstleistungen auf. Sie brauchen ihre „chaotische Ordnung“ und es entspricht ihrer Mentalität, auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen.
ABER: Nur wenigen Berufsgruppen wird am Arbeitsplatz ein gewisses Maß an Chaos zugestanden. Auch wenn etwas Bürochaos noch so kreativ sein mag, die wenigsten Chefs und Kolleg*innen akzeptieren Chaos auf dem Schreibtisch. Vielmehr neigen sie dazu, diesen Mitarbeitertypus als Chaot abzustempeln. Das ist zwar ein Klischee, das sich aber hartnäckig hält und wie ein Filter die eigene Wahrnehmung beeinflusst - oft wider besseren Wissens. Sich das zu beherzigen, erleichtert die Zusammenarbeit im Büroalltag. Deshalb wäre es durchaus ratsam, das Chaos im Büro so gut es geht zu bändigen, z.B. mit festen Plätzen für Arbeitsutensilien, transparenten Ordnungssystemen, regelmäßigem Aussortieren und Wegschmeißen, Zwischenspeichern, Ablegen... Also, liebe kreativ-chaotische Arbeitstypen: Macht es euch zur Gewohnheit, Schreibtisch und Büro abends akkurat zu verlassen.
Comments